Kryptische Titel aus der Jukebox
/ Alex Huldi und George Magouras bilden zusammen die Band Q-7 three times. Die beiden haben einen eindrücklichen Start hingelegt und seit 2019 bereits 10 Singles und ein komplettes Album veröffentlicht. Vieles davon als Vinyl-Kleinauflage. Die zwei sind aber auch keine Neulinge, sondern schon lange in verschiedenen Formen musikalisch unterwegs. Bei Q-7 three times vermengen sie ihre unterschiedlichen Inspirationen zu einem Herzensprojekt.
Woher kommt ihr musikalisch? Was gab es bei euch vor Q-7 three times für Projekte?
George: Ich mache seit klein auf Musik. Los ging das in Schulbands mit Coversongs und weitete sich dann auf Musik aus meiner Heimat Griechenland aus. Lange bin ich für gute Gagen, mit griechischer Musik auf Festen aufgetreten. Die erste richtige Band hier in St.Gallen hiess dann Romeos Bleeding. Darin machten wir mit 4-5 Leuten Post-Punk. Die Band war auch speziell, weil sie gleichzeitig ein Multimedia Projekt war. Für unsere Konzerte hatten wir altes 16mm Filmmaterial zusammengestellt und somit das Live-Erlebnis angereichert.
Alex: Meine intensivste, musikalische Phase hatte ich von 1994-2001 als Sänger der St.Galler Punkband Tüchel, welche ich damals stark mitprägte. George und ich kennen uns schon ewig. Der Kontakt entstand damals durch meine Partnerin, Thea Curtis, sie ist Georges Schwester.
Wie ist Q-7 three times entstanden?
George und ich hockten im März 2019, bei Roy in der Torpedobar und irgendwie kamen wir drei im Gespräch auf unsere Geburtstage. Uns allen stand im Jahr 2019 der 50-igste bevor. Das war für uns der Start, denn wir entschieden noch am selben Abend „kommt, lasst uns eine Band gründen“. Das Ziel war, im Oktober, an unserer gemeinsamen Geburtstagsparty im Galluskeller, ein erstes Konzert zu spielen und eine erste Single am Start zu haben. Wir hatten sehr viel Bock etwas Neues zu machen und der Spass stand für uns von Anfang an klar im Vordergrund. Roy hat dann bei den ersten Sachen auch bei uns Bass gespielt.
Wie entstehen bei euch die Songs?
George schreibt praktisch ununterbrochen und überall Musik. Auch mal mittels Garageband auf dem iPhone, währen eines langweiligen Videomeetings. Er ist echt ein musikalisches Genie. Viele der Songs bzw. der Songideen, gab es auch schon vor Q-7. Er schickt mir immer wieder neue Ideen zu und ich picke mir dann die raus, die mich grad am meisten inspiriert, um dafür einen Text zu schreiben. Das Erarbeiten der Songs ist für uns so sehr flexibel. Ich gehe zwar immer wieder für die Texte und den Gesang proben. Für uns war aber klar, dass wir keine klassische ‚Probeband‘ mehr wie früher wollten, wo man sich immer wieder im Proberaum trifft, um die immer gleichen Songs runterzuspielen.
Geil ist auch, dass unsere Songs im Ausland auf sehr gute Resonanz stossen. Für uns sind Spotify und Co. ein echter Segen. Die eigene Musik so zu vertreiben, dass wäre in den 80er und 90er Jahren noch überhaupt nicht in diesem Ausmass möglich gewesen. Unsere Songs werden heute in Playlists von alternativen Radiosendern in Amerika, Frankreich und Finnland gespielt und George war letztens sogar in Griechenland bei einem Radio zum Interview eingeladen.
Eure Songtitel haben so kryptische Namen wie, P-5 Silence oder J-1 Harry Grey. Was hat es damit auf sich?
Das hat schon mit unserem Bandnamen angefangen. Wir sind beide grosse Filmfreaks und lieben die düsteren Sachen von Jim Jarmusch, David Lynch usw. In dem Film Wild at Heart gibt es eine Bar-Szene, in der zwei Personen vor einer Jukebox stehen und sie sagt dann zu ihm: „Q-7, play it three times“. Q-7 ist also die Songnummer in einer Jukebox und wir haben das Konzept dann auf alle Songs ausgeweitet. Von unserer Film-Affinität kommt auch der Albumtitel 25 Frames. Darauf sind auch zusätzlich zu den Jukebox-Nummern noch fast alle Songnamen nach Filmcharakteren benannt.
Bei euch zieht sich optisch ein roter Faden durch die Veröffentlichungen und eure Online-Präsenz. Wie wichtig ist euch das?
Wir hatten von Anfang an eine klare Vorstellung davon, wie wir unsere Musik auch optisch gegen aussen präsentieren wollen. Thea Curtis macht schon seit langem Fotokunst und es war schnell klar, dass wir ihre Schwarz-Weiss Fotos für die Covers verwenden möchten. Alex kümmert sich dann um die schlussendliche Gestaltung unter dem definierten Konzept. Die 7“ Singles bilden so alle eine Einheit. Das Album steht optisch wiederum für sich.
Live kann man euch am 1. Dezember in der Grabenhalle hören.
Ja, dass wird dann unser zweites Konzert sein. Nachdem wir das Konzert damals im Galluskeller ohne einmal zu proben durchgezogen haben, wird es diesmal definitiv intensiver werden. Zuerst hatte George die ambitiöse Idee, alle Instrumente auch live selbst zu spielen. Das wird aber logistisch leider nicht ganz möglich sein und wir werden deshalb auch Backingtracks vorbereiten. Aktuell beschäftigen wir uns mit dem ganzen Setup für das bevorstehende Konzert. Jetzt ist für uns der Zeitpunkt doch noch richtig zu proben.
Q-7 Three Times:
Alex Huldi – Words, Vocals, Art & Design
George Magouras – Songwriting, Guitar, Synthesizer, Programming, Vocals
Bandcamp: www.q-7threetimes.bandcamp.com
Website: www.q73x.com
Thea Curtis: www.flickr.com/photos/theasiren